Reisebericht von 2009

März 2009 | Besuch in den beiden vom Verein „Kinderheim und Dorfambulanz Südindien e.V.“ unterstützten Kinderheimen im Anschluss an ein mehrmonatiges Praktikum in Kerala/Südindien.

Das Kinderheim „Webb’s Memorial Orphanage“ in der Stadt Chennai (Madras) liegt am St. Thomas Mount im Süden der Stadt. Es besteht aus mehreren Gebäuden, in denen sich die Schlafräume der Kinder, eine Küche sowie das Wohnhaus der Heimleiter befinden.

Ab und zu kann man Verwandte und auch Eltern sehen, die ihre Kinder besuchen. Denn in dem Heim leben nicht nur Waisen, sondern z. B. auch einige Kinder aus Familien, denen nur sehr geringe finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Sie werden in das Heim gegeben, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. So auch uneheliche Kinder, die meist nicht von der Familie und der Gesellschaft anerkannt werden und deshalb „abgegeben“ werden, um den Ruf der Familie zu wahren.

Die „Besuchszeiten“ im Heim sind allerdings begrenzt, da sich die Kinder sonst wieder zu sehr an ihre Eltern gewöhnen könnten und der Trennungsschmerz entsprechend groß wäre. Wenn man einen Blick in die Schlafräume der Kinder wirft (Jungen und Mädchen getrennt), fällt auf, dass die Kinder auf Matten „Mann an Mann“ auf dem Boden schlafen. Diese Matten werden tagsüber einfach zusammengerollt und jeweils in eine Kiste gelegt, in der sich auch das restliche Hab und Gut der Kinder befindet. Für uns „Westler“, die so etwas wahrscheinlich nur beim Zelten erleben und normalerweise in einem Bett schlafen, mag sich das alles sehr abenteuerlich und vor allem unbequem anhören, doch ist das für viele Inder „normal“ und sie ziehen oft auf dem Boden schlafen dem Bett sogar vor. Damit bleiben die Kinder mit dem vertraut was sie eigentlich kennen und dies erleichtert besonders eine eventuelle Rückkehr in ihre Familien, in der dann wieder auf dem Boden geschlafen wird. Ein paar der Kinder übernachten jedoch auch mit in dem Wohnhaus der Heimleiterfamilie- und zwar nicht in extra Betten, sondern einfach, wie gesagt, mit Matte und Decke auf dem Boden. Alleine sein ist nämlich etwas, was in Indien so oft wie möglich versucht wird zu vermeiden. Selbst wenn ein ganzes Haus zur Verfügung steht, wird trotzdem oft mit allen zusammen in einem Zimmer genächtigt.

Den kompletten Reisebericht können Sie als PDF downloaden.

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